Wir über uns > Berichte > Ruderfahrt Mors...
Diese Seite Drucken
Berichte > zurück zu den Berichten
www.riho-verein.de
Ruderfahrt Mors rundt auf dem Limfjord 27.07.97 - 1.08.97

Der uns als Vorsitzender des Ratzeburger Ruderklubs bekannte Jürgen Nehls sucht scheinbar jährlich nach begeisterungsfähigen Ruderkameraden für Fahrten auf den dänischen Gewässern. Jürgen Nehls ist neben vielen anderen RK auch Mitglied Der Dänemarkfahrer. Das ist eine eingetragene Rudervereinigung dänischer und deutscher Ruderkameraden, die seit dem Jahre 1920 besteht. 
Rechtzeitig im Januar wurde für die letzte Juliwoche zu einer Ruderfahrt auf dem Limfjord geladen. 
Schnell war nach bewährten Packlisten die Vorbereitung erledigt. Zelte, Proviant, Klamotten, Schlafsäcke etc. gehören bei Jürgens Dänemarkfahrten ins Boot. Da muß schon ein wenig optimiert werden. 
Die Mannschaften erreichten nach mehr oder weniger anstrengender Autofahrt den Ruderverein in Struer. Nach kurzer Nachtruhe und gemütlichem Frühstück wurden die Mannschaften klargemacht.
„Carl Meyer“ Jürgen Nehls  Ratzeburger Ruderclub
  Wilfried Tille Ratzeburger Ruderclub
  Achim Hill Richtershorner Ruderverein

„Venö“  Roland Schmidt RV am Dobbertiner See
  Stephan Täuber RG Humbuldt - Uni Berlin
  Siegfried Mantei Richtershorner Ruderverein
Zum ersten Mal sollte ich nun mit so einem Seegig unterwegs sein. Argwöhnisch betrachtete ich dieses Inriggermonster von Riemenzweier mit. Stm. Ob sich so etwas mit genügender Geschwindigkeit rudern läßt? Das Leergewicht der Boote und die Beladung ließen Böses erahnen. Nach dem gemeinsamen Zuwasserlassen und Beladen der Boote setzte Dauerregen ein. Warten mit immer wiederholten Begrüßungstrunken war bis ca. 14.30 Uhr angesagt. Unser VL Jürgen erklärte uns auf der Seekarte, die glücklicherweise jede Mannschaft dann hatte, den optimalen Kurs. Insel Mors sollte man also im Uhrzeigersinn umrunden. Dann war mit dem nötigen Mut Abfahrt angesagt. Der VL hatte noch schnell das Bootshaus abzuschließen und wollte gleich nachkommen. Die Mannschaft „Venö“ fährt den vorher abgestimmten Kurs trotz heftigem NW - Wind ca. Stärke 6 bis Söndbjerg Strand. Das VL - Boot wählt einen anderen Kurs in Lee von der Insel Venö und erreicht das angestrebte gemeinsame Etappenziel nicht. Der vorher mit Skepsis betrachtete Zweier hatte uns sicher durch die aufgewühlte See gebracht. Eine Überfahrt mit dem uns bekannten Bootsmaterial hätte bestimmt eine „Wässerung“ zur Folge gehabt. Zur Sicherheit sind für das Rudern auf derartigen Gewässern bestimmte Regeln einzuhalten. Die Mitnahme von Schwimmwesten ist vorgeschrieben, ebenso die Führung der Landesflagge. Für letztgenannte Maßnahme soll die Möglichkeit bestehen die in Not geratenen Ruderkameraden in der Landessprache anzusprechen. Die von Roland konstruierte Bootsrolle, ein vulkanisierter Feuerwehrschlauch mit Luft gefüllt, hatte beim Anlegen nun die erste Bewährungsprobe. Allein sind die Boote kaum zu bewältigen. Diese Rolle schützt hervorragend die Bootsplanken. Überhaupt sind die Ufer im Limfjord meist steinig. Das Tragen von „Wasserschuhen“ ist daher dringend angeraten. Bald war aber am Ufer das Boot befestigt, das Zelt aufgebaut und der mitgebrachte Kocher in Gang gebracht. Es regnete nun nicht mehr und wir hatten uns im Windschutz gut eingerichtet. Daß unsere andere Mannschaft am vorgesehenen Etappenziel ankommt, erschien uns bei der steifen Brise aus Nordwest unmöglich. Unser VL - Boot sollten wir für die nächsten Tage nicht zu Gesicht bekommen. Man wählte die stressigere Linksumrundung der Insel Mors. Dank der mitgegebenen Seekarte konnten wir uns gut orientieren und die Fahrt bei weiterhin heftigem Nordwestwind fortsetzen. Insel Jegindö war trotz heftigem Wellenschlag bald umfahren. Wir hatten reichlich Wasser geladen. Seehunde sollten wir desöfteren zu Gesicht bekommen. Unterhalb der Steilküste hatten wir mit unser Zeltplatzsuche Glück. Am Abend des übernächsten Tages, unterhalb der Steilküste bei Sennels Hage erkennen wir im Abstand von ca. 3 km unsere zweite Mannschaft auf Säbesholm, einer Kuh - und Vogelinsel. Ein Grashalm scheint das höchste Gewächs zu sein. Am nächsten Morgen wurde erstmal unserer 2. Mannschaft ein Besuch abgestattet. Bei gemeinsamem Bier wurde ein Erfahrungsaustausch vorgenommen und die weitere Fahrt geplant. Wir wollten uns am übernächsten Tag an „unserem“ ersten Zeltplatz in Söndbjerg Strand treffen. 
Die Küste ist nun sehr abwechslungsreich. Am Steilufer von Ferreklit ist sehr schön die geologische Hinterlassenschaft der Eiszeit in wellenförmigen Schichten zu beobachten. Abends werden wir in Nyköbing von einem kurzem Unwetter überrascht. Unklompiziert finden wir beim Nyköbing Roklubben trockenes Quartier mit Küchenbenutzung. 
Der vorletzte Rudertag weckte uns mit herrlichem Sonnenschein. Bald war der oft stürmische Sallingsund durchrudert. Insel Jegindö war bald in Sicht, bald darauf „unser“ Zeltplatz in Söndbjerg Strand.
Lautstarkes Heranwinken der Mannschaft „Carl Meyer“ ermöglichte abends ein gemeinsames langes Auswerten bei erstem und letztem Lagerfeuer der Tour.
Die Mannschaft „Venö“ gönnt sich als Abschluß bei ganz stiller See und Sonne noch die Einfahrt in den Nissum Bredning, der letzte große Bodden vor der Nordsee, und einen Besuch der Insel Venö. 
Das abendliche Hafenfest in Struer bildete für uns einen abschließenden hervorragenden Rahmen der Fahrtauswertung. 
Zum letzten Mal werden wir sicherlich nicht als Ruderer in Dänemark gewesen sein.
       
       Siggi
 
 
 
 

Aktuelle Info
Für Aktuelle Veröffentlichungen von Termine oder sonstiges könnt Ihr die 'Shoutbox' benutzen.

 
Seiten-Tipp
Dieser Bericht wurde von 'Siggi' verfasst
zum Seitenanfang